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10.05.2018

2018-05-10 - 05-13 Toskanatour

Es hat wieder geklappt, ich konnte über ein verlängertes Wochenende Anfang Mail 2018 in die wunderbare Toskana fahren.

Nur um sicher zu gehen dass ich wusste, wo ich abends meinen vom ganztägigen Tourenfahren ermatteten Körper Erholung angedeihen lassen zu können hatte ich bereits im Winter mit ein wunderbares und günstiges kleines Hotel ganz nah am Strand in Marina di Bibbona gebucht. 
Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich am Nachmittag anfangen muss, eine Unterkunft zu suchen - trotz Smartphone und booking. Ich suche mir immer einen fixen Standort und fahre meine Touren sternförmig drumherum - ohne Gepäck. Sollte es dann mal doch schlechtes Wetter sein gibt es dafür die passende Bekleidung.
Es war das Varo Village Hotel, das ich absolut weiter empfehlen kann. In dieser Zeit sehr günstig, 5 Minuten vom Strand entfernt, ruhig und einen innerhalb gelegenen Parkplatz für mein Moped.
Die Entfernung von daheim ist allerdings fast an der Grenze des an einem Tag Machbaren ohne alles nur Autobahn zu fahren. Etwas über 700 KM sind schon eine Ansage.
Es waren 4 wunderbare Tage, obwohl ich die ersten beiden immer wieder Regen hatte und am 4. Tag doch so geschlaucht war, dass ich mein Absicht, auch beim Heimfahren wieder auf kleinen Landstraßen quer über den Apennin zu fahren bleiben ließ und gemütlich und tempomatunterstützt auf der AB bis Sterzing, dann die Brenner-Landstraße und am Schluss die Inntalautobahn zurücktuckerte.
(Videos zur tageweisen Tourdokumentation in Bild und Videosequenzen jeweils am Ende der einzelnen Tage)


10.05.2018 Anfahrt
Autobahn, Apennin, Kurven Regen und am Schluss Sonne und Wärme
Route: Brenner, Gardasee, Verona, Modena, Zocca, Sassomolare, Sillia, Ponte della Venturina, Pistoia, Montecatini Terme, Cascina, Orciano Pisano, Cecina, Marina di Bibbona.
KM: 702 - Zeit: 11:10 Stunden

05:30 Uhr Abfahrt. 
Ich wollte weder in die Staus auf der Inntal-, der Brenner- und der italienischen A22-Autobahn bis Gardasee ,kommen. Hatte ich öfters, muss ich nicht wieder haben. Außerdem wollte ich ab Modena quer über den Apennin nach Süden fahren, und das kostet Zeit, bringt aber enormen Fahrspaß ob der vielen kleinen Straßen mir noch mehr Kurven.
Es war was los auf der Autobahn, trotzdem nur kleine Stockungen, die nicht weiter ins Gewicht fielen. minimale kleine Regenschauer begleiteten mich, als ich am Brenner auf die Landstraße fuhr, um zu Tanken. Gleich danach ging es wieder auf die Autobahnahn und hier hatte ich den einzigen größeren Stau vor den Ticketautomaten in Sterzing. Bis zur "Standard-Tankstelle mit Pause" in Garda ovest lies es sich einigermaßen gut fahren. Auch hier immer wieder leichte Regenschauer.
Ab meinem Tank- und Pausenstop hier ging es merklich weniger zu, der größte Teil wollte ja an den Gardasee.
In der Po-Ebene erwischte mich dann der erste starke Regen, der mit nur kurzen Unterbrechungen fast bis Pistoia anhalten sollte. Aber es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Bekleidung und hirnloses zu schnelles Fahren auf regennassen Bergstraßen. Also wurde alles angepasst.
In Modena sud ging es auf die Landstraße herunter und ich konnte mich in Ruhe - trotz mehr oder minder straken Regens - den Landstraßen Richtung Süden widmen. Der Apennin ist ein tolles Motorradrevier mit vielen kleinen und kurvigen Straßen, die unter der Woche sehr leer sind.


In Marano sul Parano machte ich eine weitere kleine Pause und tanke meine brave Q wieder voll.
Weiter immer unendlich kurvig, aber mit auf die nassen und manchmal komisch schimmernden Straßen angepasster Geschwindigkeit fuhr ich Richtung Süden und legte die nächste Pause bei La Cigna ein. 
Hier konnte ich die Regenhandschuhe gegen dünne Sommerhandschuhe tauschen, denn es hatte aufgehört zu regnen, die Sonne kam heraus und es wurde mit jedem Meter, den ich hinunter ins Tal nach Pistoia fuhr wärmer. Unten angekommen war es dann so warm, dass ich froh war wenn ich nicht an einer Ampel halten musste. Das Tal hier ist stark besiedelt und dementsprechend viel Verkehr und Verkehrsregelung bis Altopascio auf den Hauptstraßen.
JDanach ging es angenehmer weiter über Cassina und Rosignano Maritima nach Marina di Bibbona zu "meinem" Hotel. Der Himmel war mittlerweile strahlend blau und die Temperaturen näherten sich der 30° Marke.
Einchecken ging schnell von statten, das Personal war sehr freundlich und ich freute mich jetzt auf eine Dusche und sommerliche Gardarobe. Meine brave Q konnte ich im Innenhof in einem einem extra Motorrad-Unterstand mit Dach abstellen. Toller Service.
Die Kamera wurde gezückt und ich schoss erstmal Fotos mit diversen Ansichten von meiner Unterkunft.
Da ich nicht genau wusste, wo ich zum Abendessen hingehen sollte reservierte ich mir einen Platz im Hotelrestaurant. Hier gibt es ein festes Menü, das aber pro Gang diverse Wahlmöglichkeiten lies.
In der Bar entdeckte ich das Moretti-Bier, das für mich Italien verkörpert, seit ich zum erstmal in diesem wunderbaren Land war (damals allerdings trank es nur mein Vater). Gut gekühlt genoss ich es unter Pinien im Freien.
Etwas Bewegung nach dem langen Sitzen musste sein und so machte ich mich auf den Weg hinunter zum Strand. Es sind nur einpaar Minuten, vorbei an 2 Hotels und einer alten Festung. Und da stand ich nun, Sand unter meinen Füßen und das glitzernde Mittelmeer im Sonnenuntergangvor mir. Analog zu einer eigentlich dämlichen Fernsehwerbung fiel mir als erstes nur der Spruch "leider geil" ;-) ein.
Der Anblick von Strand und Meer war allerdings so.
Direkt am Strand befindet sich die Pizzeria "Jolly b.". Hier reservierte ich mir einen Tisch für die folgenden beiden Abende.
Ich musste mich vom Anblick von Strand und Meer losreißen, das Abendessen wartete im Hotel und ehrlich gesagt, Hunger hatte ich auch. Beim Mopedahren gibt es unterwegs nicht viel, da ich immer müde nach dem Essen werde: viel Wasser zum Trinken und 4 meiner allseits berüchtigten Cranberry-Müsliriegel hatte ich heute.
Das Menü im Hotel war eine Wucht und alle 3 Gänge exorbitant gut. Dazu genehmigte ich mir eine Flasche lokalen Weines, da es im Restaurant leider keinen offenen Wein gab. Dies war - im Nachgang betrachtet - der einzige Kritikpunkt an diesem wunderbaren Hotel.
Satt und unheimlich zufrieden fiel ich ins Bett, aber nicht ohne meinen Wecker für Frühmorgens zu stellen. Ich wollte ja wieder Mopedfahren.
Tourtagebuch in Bild und Video:



11.05.2018 Südtour
Viele Kurven, eine Abbazia, Kurven, Kurven, Kurven, etwas Regen und der geliebte Golf di Barratti
Route: Marina di Bibbona, Follonica, Grosseto, Paganico, Castel del Piano, Abazia di Sant'antimo, Montalcino, Buonconvento, Monticiano, Montieri, Suvereto, Golfo di Baratti, Marina di Bibbona
KM: 361 - Zeit: 07:15 Stunden

7:00 Uhr, der Wecker läutet. Als ich die Vorhänge öffne denke ich mir, Petrus muss ein Mopedfahrer sein. Tiefblauer Himmel, Sonne, eine wunderbare Luft und angenehme Temperaturen.

Ich laufe quer über den Hotelcampus, melde mich bei der Signora della prima collazione mit der Zimmernummer an und kann aus einem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet wählen, was mein morgendliches Herz begehrt.
Anschließend ziehe ich mich zum sommerlichen Motorradfahrern an, kontrolliere meine Wasserflaschen und fahre voller Vorfreude auf den heutigen Tag los.
Da ich einige mehrere Kilometer nach Süden wollte fuhr ich auf die Schnellstraße und ließ mich mit den erlaubten 90 km/h gemütlich nach Süden transportieren. Es blieb Zeit, links und rechts mich ander Landschaft Haft und einzelnen Ausblicken ans Meer satt zu sehen.
In dieser Art ging es über Follonica nach Grosseto. Ab hier wurden die Straßen langsam enger und kurviger.

Auch war es mittlerweile warm geworden, was aber nicht stört, so lange man unterwegs ist. 
Eine Kurve nach der anderen genoss ich über Arcidosso und Monte Asiata Scala durch sattgrüne Hügel mit Eichenwäldern und Olivenhainen. Zwischendurch machte ich eine kleine Pause zum Trinken und Fotografieren.


Gleich nach Castelnuovo Dell'abate sah ich schon eines meiner heutigen Wunschziele: die Abbazia Di Sant'antimo. Wunderbar gelegen in einem Tal, umgeben von Zypressen und Hügeln strahlt dieses Bauwerk eine fast fassbare Ruhe aus. Lag sicherlich zum Teil auch daran, dass sehr wenige Besucher hier waren. Auf eine Besichtigung musste ich leider verzichten. Der Parkplatz war Einiges von der Abbazia entfernt und ich wollte nicht den Tankrucksack mit Foto- und Videoequipement mitschleppen. 

Der nächste Ort war auch eine von mit geliebte Station: Montalcino. Die hiesigen Weine sind zwar teuer, aber einfach wunderbar. Am Ortsende tankte ich nochmals meine Q voll, aber mit Sprit, nicht mit Wein.
Warum die Reben hier so unvergleichlich guten Wein hervorbringen merkte ich auch: im Gegensatz zu den vorherigen Gegenden heute war es hier oben - es ist Mittag - leicht nebelig, etwas kühler und man roch fast die Feuchtigkeit in der Luft. Geniale Bedingungen für geniale Weine. 
Aber es ist Mopedfahren angesagt und nicht sinnieren über Reben, Verarbeitung oder Terroir.
Weiter ging es über Buonconvento nach Monticiano. Bei Chiusdino erwischte mich ein sehr kurzfristig aufgezogenes Gewitter mit starkem Regen. Glücklicherweise war das alles aber 10 KM später vorbei, die Straßen trockneten ab und die Sonne kam wieder hervor. In unzähligen Kurven gelangte ich über Monterotondo Marittimo nach Suvereto. 



Richtig warm war es jetzt wieder, kurvig auch und die Landschaft wechselte von weiten grünen Wiesen und Feldern nach hellgrünen Wäldern und wieder zurück. Wenig Verkehr würzte das Ganze noch. 
Kurz vor Suvereto mache ich wieder eine kleine Pause an einer Abzweigung, an der ich schon vor 2 Jahren war. Hier zweigt senkrecht von der Straße eine kleinere ab; eine schnurgerade Allee mit hohen Schirmpinien. Wunderbar. Ein kleines Pläuschchen mit einem Einheimischen mit meinen Brocken Italienisch, Händen und Füßen machte so richtig Spaß.








Ich befinde mich jetzt in der Ebene vor der Küste, es ist flach und heiß geworden. Die Straßen sind hauptsächlich schnurgerade, als ich an Venturina vorbei Richtung Piombino vorbeifahre und kurz danach in die kleine Zufahrtsstraße zum Golf di Baratti einbiege. Ich mag diese tolle Bucht, in der es viele Überreste der Etrusker gibt bis hin zu einer oben auf dem Küstenhügel thronenden Burg.
In der Bucht selbst befinden sich Ausgrabungen und im Wasser viele Überreste an etruskischer Schlacke. Hier war zu Etrusker-Zeiten deren "Ruhrgebiet" zur Verhüttung von Metallen.
Ich war hier schon mehrfach, sei es mit dem Moped alleine, mit Mopedkollegen oder urlaubend mit der Familie. Es zieht mich immer wieder hierher.
Am Ende der Bucht befinden sich ein paar Häuser und ein kleiner Sportboothafen.
Hier lege ich eine Pause im Schatten ein, trinke wieder viel Wasser und genieße diesen Ort.

Über die kleine Zufahrtsstraße geht es zurück auf die schnurgerade nach Norden verlaufende Hauptstraße, die über die gesamte Länge nur von einem geschützten Pinienwald vom Meeresufer getrennt ist. Schurgerade warum? Hier verlief in römischer Zeit die via Aurelia und die Römer bauten Straßen so weit als möglich immer gerade.
Von San Vincenzo aus ist es nur noch ein Katzensprung zurück zum Hotel und ein super Mopedtag geht angenehm, zu Ende, nicht aber bevor ich mit der braven Q noch an den Strand gefahren bin und ein "Moped-am-Strand" Bild geschossen habe.

Duschen ausruhen und ein gekühltes Moretti im Schatten an der Bar sind die folgenden Punkte auf meinem Tagesplan. Anschließend ein Spaziergang hinunter zum Strand.
Dort konnte ich einen Fiat Cinquecento bewundern, der komplett neu aufgebaut und mit einem "leicht" leistungsgesteigerten Motor mit fast offenem Auspuff ausgetstattet war. Schön, dass es heute noch so etwas gibt und sich kein Blockwart drüber aufregt.

Ansonsten waren weitere nachfolgende Agenda-Punkte angesagt: wohlfühlen und dann in der Pizzeria Toskanische Vorspeise, Pasta und einen sehr guten lokalen offenen Wein genießen.  Danach ein kurzer Spaziergang am Strand.

Gemütlich und zufrieden marschierte ich zurück ins Hotel, lies den Tag nochmals Revue passieren und schlief wiederum zufrieden und glücklich ein.

Tourtagebuch in Bild und Video:





12.05.2018 Westen
Die längste gerade Zypressenallee und Kurven den ganzen Tag, dass einem schwindelig wird
Route: Marina di Bibbona, Bolgheri, Canneto, Pomarance, Saline di Volterra, Montecatini,
Val di Cecina, La Sterza, Le Serre, Castellina Marittima, Casciana Terme, Santa Lucia, Cecina, Marina di Bibbona
KM: 252 - Zeit: 07:10 Stunden

Heute erlaubte ich mir, 1/2 Stunde länger zu schlafen da die heutige Etappe kürzer ausfallen sollte.
Kürzer ja, aber nicht weniger "anstrengend" - mopedfahrtechnisch.
Heute ging es Richtung Osten, die Tourplanung sah viele kleine und verschlungene Straßen vor.
Zuerst aber gemütlich Frühstücken. Heute draußen, da schmeckt es gleich mehrfach so gut.
Danach wieder Anziehen, die Wasserflaschen, die ich mir am Vorabend in der Bar besorgt hatte einpacken und losfahren.
Mein erster Fixpunkt war nur einige Kilometer nach meiner Abfahrt. Die Tenuta di San Guido. Hier wird - für Weinkenner interessant - der Sassicaia erzeugt. Einer der teuersten und neben dem Brunello und Barolo wohl der beste italienische Rote. Mir genügt aber ein Foto der Tenuta und das Wissen um den Wein, da selbst eine einzige Flasche nicht innerhalb meines Salärs liegt. Was ich aber quasi kostenlose haben kann ist, dass hier die wohl längste gerade Zypressenallee beginnt und sich über mehr als 4 Kilometer nach Bolgheri erstreckt. Für Weinkenner und -liebhaber ebenfalls eine der besten Adressen. Ein Glas Bolgheri-Superiore konnte ich mir aber dann doch am Abend in der Bar unter Sternenhimmel und Pinien genehmigen.
Ich fuhr hoch bis Bolgheri, drehte um, fuhr ein Stückchen zurück und bog dann Richtung Süden ab. 
In einer Allee ging es durch hellgrüne Weinfelder bs zur nächsten Abzweigung nach Osten. 

Bei der Planung hatte ich mir nichts dabei gedacht (im GPS-System gleiche Straßenfarbe wie fast alle anderen); doch als ich auf dieser superkleinen und mit brüchigem Teer durchsetzen Straße, teils in einem Tunnel der durch die Bäume gebildet wurde fuhr kamen mir zwischendrin leichte Zweifel.
Aber dann packte mich der Ehrgeiz.  Eng, ganz eng, keine Möglichkeit umzudrehen; doch immer wieder auftauchende Toreinfahrten bestärkten mich: hier gibt es Leben, hier ist nicht die Welt zu Ende. Letztendlich dachte ich, was für eine Wahnsinnsstrecke, als ich wieder auf eine größere Straße einbog.
Durch bewaldete Täler und  Hügel fuhr ich kurvenreich über Monteverdi Marittimo, Canneto und Verrazano nach Montecerboli. Hier befindet sich ein riesengroßes Gebiet, in dem Erwärme technisch genutzt wird. Überall dampft es aus Stromfabriken, die den heißen Dampf in Strom umwandeln. Die ganze Gegend ist von silbrig schimmernden oberirdischen großen Edelstahlleitungen in wildesten Gestaltungen durchzogen. Ein Anblick, der gleichzeitig gruselig und technisch interessant ist.
Diese Anblicke ziehen sich bis Pomeranze. Kurz danach erreiche ich Saline di Volterra und kann mich hier an den typisch toskanischen Eindrücken sattsehen: Zypressenalleen, schnurgerade Weinreben, Olivenbäume und in allen Schattierungen von Grün wogende Weizenfelder. Herrlich! 
Über Montecatini Val di Cecina und La Sterza fahre ich orientierungstechnisch in einem großen auf den Kopf geteilten "U" nach Riparbella und von dort aus wieder nordwärts nach Castellina Maritima.
Hier wird die Landschaft wieder etwas rauer, hügeliger und bewaldeter. Dafür werden die Kurvenradien enger und enger. Oft sind die Kurven nicht einsehbar und fordern Aufmerksamkeit und gebremste Fahrweise. Dies sowohl wegen des "erweiterten italienischen" Fahrstils der Bewohner als auch auf Grund der vielen Sandbereiche in oder nach den Kurven, hervorgerufen durch die vielen starken Regenfälle der letzen Wochen.
Chianni, Casciana Terme, und wieder Richtung nach Süden Santa Luce und der "Veerteilort" Castellina Maritima säumen meine Fahrt.
Tagesimpressionen:

Jetzt ist wieder die  Küste erreicht und ein paar Kilometer später mein Hotel.
Sehr warm war es am Schluss und die Dusche erfrischend und dringend notwendig. 
Danach verbrachte ich knapp eine Stunde im Liegestuhl in Morpheus Armen, bevor ich wieder Richtung Strand ging, Sand und Wasser genoss und anschließend eine wunderbare Pizza, natürlich wieder mit lokalem Wein.

Zurück im Hotel genehmigte ich mir zum quasi Abschluss ein eben am Anfang des Tagesberichtes angesprochenes Glas Bolgheri-Superiore und war mit mir und der Welt zufrieden.

Tourtagebuch in Bild und Video:





13.05.2018 Rückreise
Ausblicke in Livorno, Autobahn, Brenner und Brenner-Landstraße, Zufriedenheit
Route: Marina di Bibbona, Livorno, Florenz, Bologna, Modena, Trento, Bolzano, Vipiteno, Landstraße über den Brenner und hinunter nach Innsbruck, AB nach Hause
KM: 702 - Zeit: 11:10 Stunden
3 Tage intensives Mopedfahren fordern ihren Tribut. Eigentlich wollte ich wieder quer durch den Apennin nach Norden fahren. Aber ich spürte eben diese 3 Tage in den Knochen und wollte deshalb kein Risiko eingehen. Auch wusste ich aus Erfahrung, dass bei meiner Ankunftszeit bei Rovereto der allgemeine Rückreiseverkehr immer dichter werden würde bis hin zum Stillstand. 
Also packte ich meinen Krempel zusammen, bezahlte und fuhr wieder unter tiefblauem Himmel, Sonnenschein und angenehmen Temperaturen Richtung Heimat. Natürlich habe ich zuerst gefrühstückt und das ganz entgegen meinen Überzeugungen bereits im Mopedgewand. Ich wollte aber nicht nochmal quer durch den ganzen Hotelcampus laufen und dann erst das Gepäck auf's Moped schnallen. Das wartete nämlich direkt neben dem Frühstücksraum. Also Aufrödeln komplett vorher, dann Frühstücken.
Jetzt fuhr ich direkt in Richtung Schnellstraße, wollte aber bis Livorno an der Küste entlang. Ich war noch nicht mal auf dieser Schnellstraße als ich abbog - und trotzdem zahlen musste. Die Unsumme von 80ct, was mich aber trotzdem ärgerte - ich mich über mich.
Heute ist Sonntag und da fahren die Italiener alle ans Meer. Ich war trotzdem noch etwas vor dem Ausflugsverkehr und konnte so entlang der Küste die vor Reede liegenden riesigen Schiffe betrachten.

Bei Livorno fuhr ich auf die kostenlose Schnellstraße bis nach Florenz. Kostenlos, schlechter Belag, diverse Blitzer; das Tempolimit von 90 km/h passt schon. Außerdem: das ist keine Flucht, das ist Heimreise.
In Florenz geht es auf die Autobahn und bei dichterem Verkehr dennoch einigermaßen zügig über Bologna und Modena anschließend auf die dort beginnende A22-Brennerautobahn.
Ab Rovereto wird es wie vermutet dicht und dichter, so dass ich vor Trento die Autobahn verlasse. Ein netter Straßenwärter wollte mich hier gleich wieder zurückschicken, da ganz Trento abgesperrt wäre wegen eines Jahrestreffens der Alpini mit irgendwelchen Ministern. Ich schaute ihn ganz arm an und durfte auf kleinen Ortsstraßen rausfahren, über die ich dann nördlich von Trento die größere Landstraße Richtung Bozen und Brenner erreichte. Auch hier dichter aber noch passender Verkehr. Meine Blicke zur Autobahn bestätigten mir immer mehr die Richtigkeit meiner Entscheidung: es staute sich immer mehr.
Kleiner Adrenalinschub vor Brixen: ich habe halt manchmal, ganz selten, eigentlich fast nie Autos überholt wie wir es früher gemacht haben, als mich plötzlich ein Carabinieri herauswinkte. Meine Gedanken, vor allem an den Rest der Reisekasse kann man sich ja vorstellen. Der gute Mann wollte aber nur Ausweis und Fahrzeugpapiere sehen und via Computer kontrollieren. Das am Sonntag; auch nicht optimal.
Von Sterzing aus hoch zum  Brenner ging es auch noch gut vorwärts, von den vielen weitern Carabinieri , die das Überfahren von durchgezogenen Linken kontrollierten (was Neues oder Geldmangel ?) und Blitzern mal abgesehen.
4 KM vor der Passhöhe dann doch Stau und es fängt an zu nieseln. Langsam an der Schlange vorbei, wobei es immer wieder erstaunlich bzw. traurig ist, dass alle Nationen nach rechts rüber ziehen wenn ein Moped von hinten kommt, nur die meisten Deutschen nicht. Manchmal schäme ich mich richtig für solche Blockwarte.
Tanken wollte ich oben am Brenner, um ruhig nach Hause zu kommen. Aber die Schlangen hier waren mir zu viel. Also weiter, auf der Landstraße. Ich wollte auch keine 9€ für 1h Wartezeit an der Mautstelle in Schönberg zahlen. Ansonsten spart man gesetzeskonform gefahren gut 45 Minuten ein, würde man die Brennerautobahn fahren. Und das ist schon eine Hausnummer, wenn man aus Österreich raus nach Italien will - oder eben umgekehrt bei der Heimfahrt. Ich fuhr an die nächste Tankstelle und - großer Schreck - als ich die Füße auf den Boden stellen wollte glitten die wie auf Eis entlang. Hier hatte ein LKW großflächig mit Diesel geferkelt. Langsam lies ich das Moped geradeaus rollen bis wieder normaler Teer unter den Schlappen war. Einige Tankstellen später konnte ich dann doch noch Volltanken und fuhr bei Innsbruck Süd auf die Inntalautobahn. Die alte Brennerstraße ist prinzipiell eine sehr schöne Straße. Nur die viel längere Reisedauer, das permanente Überholverbot, Dauerbeschränkung auf 50 km/h , hinabangstende Urlauber mit 20 km/h und überall versteckte Gendarmerie sind schon große Prüfsteine für die Selbstbeherrschung.
Die restlichen 90 KM nach Hause zogen sich - wie immer - da alles mit dem IG-L auf 100 km/h bei den Ösis beschränkt ist. Das Gestell tut auch schon etwas weh was die Sache nicht gerade erträglicher macht.
Aber alles hat ein Ende (nur die Wurst hat zwei) und ich kam auch heute wieder zufrieden aber doch ziemlich ausgelaugt zu Hause an.
Beim Abendessen und einem Glas italienischem Rotweins lies ich die vergangenen 4 Mopedtage noch einmal Revue passieren und stelle fest: schön war's, ich bin zufrieden