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14.08.2017

14.08.2017 Großglocknertour, Friaul und Dolomiten

Eine Mopedtour über 11,5 Stunden und 626 KM zum Großglockner und quer durch das Friaul und die Dolomiten wieder zurück

Folgende Pässe bzw. Hochpunkte wurde befahren:
Pass Strub 675 m , Pass Luftenstein 648 m, Edelweißspitze 2571 m, Großglockner Hochtor 2504 m, Kaiser Franz-Josefs-Höhe 2369 m, Iselsbergpass 1204 m, Gailbergsattel 97 3m, Plöckenpass 1357 m, Sella Valcalda 958 m, Sella Ciampigotto 1790 m, Misurinapass 1757 m, Brennerpass 1370 m

Passhöhen insgesamt: 17576 m

Das ungeschnittene Video der Fahrt auf die Edelweißspitze:


Sonnenaufgang bei der Abfahrt
Es ist schon sehr kühl, obwohl bei uns die Sonne scheint als ich am Morgen auf's Moped steige und für meine Tagestour mit erweitertem Radius aufbreche.
Immer ist etwas, entweder zu wenig Zeit, andere Termine, es regnet oder es ist einfach zu heiß.
Für heute ist passendes Wetter vorhergesagt, der Urlaub hat angefangen und ansonsten gibt es keine Verpflichtungen für den heutigen Tag - außer ausgiebig Moped zu fahren.
Nebel im Tal der Steinplatte

Die ersten Kilometer bis Lofer ziehen sich einigermaßen, da ich mich zumeist in sehr dichtem Nebel auf den Landstraßen vorwärts taste.
Einzelne Nebellöcher lassen aber immer wieder zwischendurch die aufgehende Sonne bis an den Boden herunterscheinen und sagen mir einen strahlend schönen Tag für mich vorher.
Wer früh weg fährt hat immer weniger andere Fahrzeuge auf den Straßen. Das merke ichden ganzen Tag über. Entweder bin ich noch vor der Menge oder dahinter. Jedenfalls geht es selbst durch Zell am See und im dortigen langen Umfahrungstunnel ohne nennenswerten Verkehr hindurch und bereits kurz nach 8 Uhr biege ich in die Großglockner Hochalpenstraße bei Pichl ein.
Im Anfahrtstal ist es noch dämmrig und kühl, aber die östlichen Bergflanken leuchten bereits intensiv im Licht der aufgehenden Sonne.
Die ersten Kurven auf trockener und sauberer Straße dienen mir hier zum Warmfahren für die eigentliche Bergstrecke. Die 25,50€ sind m.E. schon viel für die Maut, allerdings entschädigen einen die Straße, die Landschaft und die gigantischen Ausblicke mehr als genug dafür.
Kurvig und über erste Kehren fahre ich Meter um Meter höher. Dass sich die Temperaturen im einstelligen Bereich bewegen ist mir ziemlich egal. Ich muss allerdings meine Augen mehr zwingen, dem Straßenverlauf zu folgen. Die Berge rundherum in kristallklarer Luft erheben sich nämlich immer mehr und beeindrucken mich schon ganz schön.
An einer kleinen Parkbucht halte ich an und lass erst einmal hier schon das Panorama auf mich wirken. Noch befinde ich mich unterhalb der Baumgrenze, die jedoch nicht viel höher in kleinwüchsige Latschen und schließlich in alpine Matten und Steinformationen übergehen.
Überall rauschen kleine und größere Bäche die Hänge teils in kaskadenartigen Wasserfällen herunter. Ein Bach stürzt sich südlich von meinem Standpunkt von der Flanke des Glocknermassives in einem größeren Wasserfall in die Tiefe.

Erste Kurven

Genießerparkplatz

Traumblicke

Traumblicke

Blick zurück zur Nordauffahrt

Blick nach Norden
Die aufgehende Sonne zeichnet einen selbst aus meiner Entfernung erkennbaren Regenbogen mitten in den Wasserfall. Was für erhebendes Erlebnis. Leider geben die Fotos dies nicht so wieder wie es war - egal, im Kopf habe ich dieses Schauspiel abgespeichert.
Über breit ausgebaute Kehren geht es weiter hoch zum Abzweig Richtung Edelweißspitze.

Nordauffahrt

Nordauffahrt - Fuscher Törl
Da fast keine anderen Verkehrsteilnehmer um diese Zeit hier sind kann ich meine Fahrlinie so wählen, wie ich es möchte. Ein Geschenk für mich und meinen "Fahrstiefel" ;-)
Die kleine, gepflasterte Stichstraße hoch zur Edelweißspitze führt in mehreren sehr engen und teilweise grob nach innen hängenden Kehren hoch zum Parkplatz auf der Spitze in 2571 m Seehöhe.
Hier stelle ich mit Blickrichtung Süden meine brave Q ab und lasse sehr lange das erhebende Panorama rundherum auf mich wirken.

Südauffahrt zur Edelweißspitze

Südauffahrt zur Edelweißspitze

Südauffahrt zur Edelweißspitze

Südauffahrt zur Edelweißspitze

Parkplatz auf der Edelweißspitze

Fernblick zum Großglockner-Hochtor

Fernblick zum Großglockner-Hochtor

Die letzten Kehren

Blick nach Norden zum Zeller-See
Auch hier oben sind um diese Zeit noch wenige Leute so dass die Bergstille fast perfekt ist. Endlos könnte ich Fotos schießen bei vollkommen klarer Luft, die den Blick vom Großglocknermassiv, dem Fuscherkarkopf, dem Tunnel des Glockner-Hochtores bis nach Norden hinaus zum Zeller See bietet.

Nichts desto trotz sattle ich einige Zeit später wieder meine Q und fahre die Kopfsteinpflasterkehren hinunter, bis ich die eigentliche Glocknerstraße wieder erreiche.

Südabfahrt von der Edelweißspitze

Südabfahrt von der Edelweißspitze

Südabfahrt von der Edelweißspitze

Südabfahrt von der Edelweißspitze
Über das Fuscher-Törl und die Fuscher Lake fahre ich hoch zum Großglockner Hochtor, stelle aber kurz nach dem Tunnel in 2505m Seehöhe auf der Südseite schon wieder mein Moped ab.
Hier habe ich den weiten Blick Richtung Süden und die ersten Straßenkehren hinunter.

Anfahrt zum Tunnel am Hochtor

Tunnel am Hochtor

Tunnel am Hochtor

Das Hochtor am Glockner

Erste Kehren der Südabfahrt

Weiter Richtung Süden stehen Wolkenberge, genau in meiner Wunschrichtung. Trüben lasse ich mir daduch aber meine Stimmung nicht.
Quasi im Flow swinge ich die Kehren und Kurven hinunter bis zurm Abzweig zur Franz-Josefs-Höhe.

Großglockner Südabfahrt

Großglockner Südabfahrt

Großglockner Südabfahrt

Auffahrt zur Franz-Josefs-Höhe

Auffahrt zur Franz-Josefs-Höhe
Ab hier wird der Verkehr etwas dichter, ist aber immer noch verkraftbar. 
Auf den restlichen Kilometern bis zum Ende der Straße blinzelt bereits immer wieder der Großglockner hinter den Kurven hervor bis er letztendlich in ganzer Pracht am Parkplatz vor mit liegt.
Es ist wiederum ein erhebendes Gefühl, sich in dieser grandiosen Berglandschaft zu befinden.
Bis hinauf zum Glocknerhaus reicht heute der Blick, der nur leicht von vorbeiziehenden Wolken vor dem tiefblauen Himmel unterbrochen wird. Ziemlich traurig dagegen liegt tief unter mir der letzte Rest des Glocknergletschers und seines Endmoränensees vor mir. Kaum zu glauben, dass der Gletscher vor nicht allzu langer Zeit noch bis fast zur Straße hoch reichte. Ich genieße noch einige Zeit die Ausblicke und versuche, Murmeltiere vor die Linse zu bekommen, was mir heute aber nicht gelingt.

Die 2 Gewaltigen

Glocknergletscher

Glockner+Erzherzog-Johann-Haus

Ende des Gletschers

Gletschersee

So geht es nach einer Weile dann doch weiter und ich fahre in vielen Kurven und Serpentinen die breit ausgeben gute Straße hinab nach Heiligenblut.
Jetzt bin ich fast im Tal und der Verkehr nimmt merklich zu, als ich über den kleinen Iselsbergpass nach Lienz fahre.

Kurz vor Heiligenblut

Am Iselsbergpass

Abfahrt nach Lienz
Im Tal geht es weiter Richtung Südosten bis Oberdrauburg. Ab hier fahre ich Richtung Süden, zuerst über den Gailbergsattel und ab Kötschach-Mauthen hoch zum Plöckenpass.

Südabfahrt Gailbergsattel

Letzte Kehren in Austria am Plöcken
Die österreichische Seite ist mittlerweile leider ziemlich ausgebaut, bis auf 2 sehr enge Kehren kurz vor der Passhöhe. Empfehlenswert: kurz vor der Passhöhe befindet sich rechter Hand das Plöckenhaus. Hier kann man insbesondere im Herbst hervorragende Wildgerichte serviert bekommen (wir genehmigten und bei der Rückreise mit dem vom Kurzurlaub in Caorle Mitte September hier diese Schmankerl).
Die Passhöhe mit den Resten des ehemaligen Grenzüberganges ist nicht besonders sehenswert. Trotzdem lege ich eine kurze Pause ein, sehe mir den alten Römerweg und die von den eisenbeschlagenen Rädern ausgehöhlten Steine an. Ebenso finden sich hier oben Reste von Bunkeranlagen eines vermaledeiten Krieges.

Am Plöckenpass

Relike eines sinnlosen Krieges

Ehem. Römerweg über den Pass

Einkerbungen eisenbeschlagener Räder

Ich freue mich aber auf die Passabfahrt auf der italienischen Site. Hier ist die Straße gottseidank nicht wohnanhängergerecht ausgebaut. Viele enge Kehren, teils in Kehrentunnel untereinander machen die Talabfahrt zu einem Genuss.

Plöckenpass Südabfahrt

Plöckenpass Südabfahrt

Plöckenpass Südabfahrt

Plöckenpass Südabfahrt
Unten angekommen fahre ich über Paluzza nach Sutrio, wo ich westlich abbiege und kurvenreich nach Comeglians gelange. Ab hier fahre ich die enge kleine und sehr einsame SS465 bis zur Sella Ciampigotto.

Bei Ravascletto

Westabfahrt Sella Ciampigotto

Westabfahrt Sella Ciampigotto

Richtung Naturpark Cortina d' Ampezzo
Ab hier geht es wunderbar kurvig abwärts, bis ich im Tal bei Lozzo die Cadore die größere Strada Statale de Alemagna erreiche. Der Plan war, weiterhin quer durch di Dolomiten zu fahren und noch einige Pässe unter die Räder zu nehmen.
Ich merkte allerdings schon die Anstrengung des bisherigen Tages, da ich nicht viele lange Strecken in diesem Jahr gefahren bin. Deswegen entschließe ich mich, hier quasi ab zu brechen und über größere Straßen Richtung Heimat zu fahren.
Vorbei am total überfüllten Lago di Masurina und am Dürrensee halte ich ich am sog. 3-Zinnen-Blick nochmals an, um dieses weitere Naturwunder zu fotografieren.

Pause nach dem Lago di Misurina

3-Zinnen-Blick
In Toblach stehe ich zuerst einmal länger im Stau um überhaupt in die Pustertaler Straße Richtung Brixen einzubiegen.
Das Pustertal ist prinzipiell ein sehr schönes Tal, allerdings zieht sich hier ein Großteil des West-Ost-Verkehres durch. Deswegen genießt man hier eine viele Kilometer lange, ja fast durchgehende Autoschlange die das Fahren etwas unspaßig macht.
Unterfahrung von Franzensfeste
Schließlich erreiche ich aber doch Brixen und freue mich richtig auf der Brennerstraße mit relativ wenig Autoverkehr über Franzensfeste und Sterzing hoch zum Brenner zu fahren.
Auf der Europabrücke
Ich tanke meine Q auf und fahre dann über die Brenner- und Inntalautobahn wieder einmal mit dem vermaledeiten Igel (IG-L) mit 100 KM/h nach Hause.


Dies stört mich heute aber nur minimal, da ich summa summarum einen perfekten Tag hatte.

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