Die Verwandtschaft aus dem Norden ist zu Bersuch. Uta&Rudi haben dessen CBR 1100 XX Blackbird auf dem Anhänger mitenommen, um ein bisserl Kurven zu fahren. Am Sonntag ist jetzt "Einfahren" angesagt. Unsere kleine Tour geht zuerst ins Inntal nach Kufstein zum Tanken. Danach fahren wir im sonntäglichen Urlauberverkehr vorbei am Walchsee nach Kössen. Dieses schöne Dorf war im Frühjahr von einer sehr starken Überschwemmung betroffen. Im Gegensatz zur deutschen Regierung hat Österreich professionell und vor allem schnell den vielen Betroffenen geholfen, so dass Mitte August dort nichts mehr von der Katastrophe dort zu sehen war. Ein "Chapeau'" geht an Österreich und ein "schämt euch" an die deutsche Regierung. Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, während wir in nördlicher Richtung Kössen verlassen und die nächsten Kilometer in wunderbar engen Kurvenkombinationen durch das Bärental fahren. An dessen Ende an der ehemaligen Grenzstation machen wir einen kleinen Halt und ich kann an Rudi's grinsendem Gesicht ablesen dass es Spaß gemacht hat.
Weit geschwungene Kurven begleiten uns über Marquartstein nach Grassau. Von dort geht es am Bergrand Richtung Westen, zum Teil schön kurvig nach Aschau. Vorbei am Schloss Hohenaschau erreichen wir das Sachranger Tal. Mal kurvig, mal ziemlich gerade bringt uns die Straße Richtung Süden, vorbei fast am Talende wiederum an einer ehemaligen Grenzstation. Europa vereinigt hat manchmal auch gute Auswirkungen.
In Kurven schwingen wir durch den Wald und halten vor den letzten, ins Inntal hinabführenden Kehren an einer kleinen Haltestelle. Hier ist einer der schönsten Ausblicke ins Inntal Richtung Kufstein.
Im Tal geht es für uns Richtung Norden bis kurz nach Nußdorf. Zum heutigen Tourende wollen wir noch über den Samerberg fahren. Die nordseitige Abfahrt war früher eine bekannte Bergrennstrecke. Heute ist leider eine Begrenzung auf 60 KM/h, ausschließlich für Motorräder angebracht. Raser mag ich auch nicht, aber derart einseitige Reglementierungen zu Lasten bestimmter Bevölkerungsgruppen haben für mich immer "ein G'schmäckle". Besser das Geld also dorthin bringen, wo man als Mopedfahrer auch willkommen ist.
Nichts desto trotz ist die Lndschaft, die ja für ihre Bewohner nichts kann ein Traum und die Ausblicke hervorragend. Zum Ende der Abfahrt hatten wir noch eine richtige Schrecksekunde, als sich ein vor uns fahrender Mopedfahrer in einer Rechtskurve total verschätzte. Er wurde bis fast an den linken Fahrbahnrand hinausgetragen und konnte keine 2 Meter vor einem entegenkommenden Auto gerade noch auf die rechte Fahrbahnseite gelangen. Das hätte auch ganz anders ausgehen können, ist es aber gottseidank nicht. Ein bisserl adrenalinerhöht fahren wir die letzten Kilometer dann sehr gemütlich nach Hause.
Tourvideo:
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