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29.08.2012

2 Tage Friaul2012 mit Freunden Teil 4: 1 Fahrer und 1/2 Tag quer durch die Dolomiten

Diashow zum 29.08.2012 - nachmittags (kurze Ladezeit nach Öffnen des gesamten Textes):

So, jetzt ist das gemeinsame Unternehmen Friaul auch schon fast wieder zu Ende. Ich habe mich eben von den letzten 3 Freunden verabschiedet. Nicht ohne etwas traurig zu sein, da mir das gemeinsame Tourerlebnis mit den 7 Kollegen Gigl, Glider, Michl, Mimoto, Quirler990, Stromer und Wolf ausnehmend gut gefallen hat. Diese Tour erste im größeren Rahmen seit vielen hat meine sehr schlechten Erfahrungen mit einem ähnlich großen - und auch größeren – Fahrerfeld bis zum Jahr 2004 fast vergessen lassen. Am Anfang ist es auf einmal schon etwas komisch nicht mehr in der Gruppe zu fahren, aber das legte sich dann doch nach einiger Zeit.
Es geht jetzt das Cadore-Tal Richtung Süden. Besonders schön ist es hier nicht, da dieses Tal stark zersiedelt ist, viel Verkehr herrscht und die Geschwindigkeit zumeist auf 50 km/h limitiert ist. Aber was will man es den Leuten verdenken, hier Geschäfte und Orte zu errichten - dieses Tal ist eine der Hauptverbindungen von Nord nach Süd.

Vorbei am Lago di Pieve di Cadore biege ich nach Pieve di Cadore rechts ab auf die langsam verkehrsärmer werdende Straße Richtung Cortina d`Ampezzo. Nach Venas di Cadore biege ich allerdings schon wieder ab, diesmal nach Links, um die Forcella Cibiana zu befahren. Die meiste Zeit führt mich die Straße im Bergwald nach oben. Aussichten auf die umliegende Bergwelt gibt es nur sehr selten. Dafür bekomme ich aber viele Kurven und eine fast einsame Fahrt. Der Scheitel ist mit 1536m nicht besonders hoch, ich bin aber auch nicht hier um Höhenrekorde aufzustellen sondern die Fahrt zu genießen. Meiner Erfahrung nach sind die ganz hohen Pässe zwar sehr schön, richtiger Fahrspaß stellte sich bei den meisten meiner Touren eher bei den kleineren und dadurch viel einsameren Pässen ein.
Die Westabfahrt endet im Ort Forno di Zoldo, in dem auch die Anfahrt zum nächsten Pass, der Forcella Staulanza beginnt. 

Zuerst fahre ich durch das leicht ansteigende Zoldotal nach Norden. Vor der Passhöhe beginnt die Straße sich zu kringeln und die Streckenführung gleicht mehr einem Knäuel von Fäden als einer Straßenverbindung. Je höher ich komme umso mehr weicht der Bergwald zurück und auf der Passhöhe in 1773 Metern habe ich wunderbare Ausblicke auf die den Pass umgebenden Gebirgsstöcke wie den Monte Pelmo. Ein nur leicht bewölkter Himmel rundet das Betrachtungskunstwerk dieses Passes ab. 
Hinab geht es ins Tal nicht ganz so kringelig wie auf der Südseite über Selva di Cadore nach Saviner di Laste. 
In diesem Ort nehme ich die SP641, die mich vorbei an der Sottoguda-Schlucht und vielen Skiliften zum Fedaia Pass führt. Auch hier sind die letzten Kilometer der Südauffahrt eine Orgie von sich aneinanderreihenden Kurven. Die Passhöhe 2075 Metern ist auch gleich nach diesen Traumkurven erreicht. Hier beginnt auch der Fedaia-Stausee, der in tiefem Blau nun vor mir liegt.
Pause – muss ein! 
Die Staumauer des Sees liegt an der Westseite des Passes, an der auch die Straße hinab ins Tal nach Canazei führt. Erst aber ruhe ich mich beim Betrachten des Sees und der südseitig liegenden Marmolada mit ihrem Restgletscher. Beeindruckend!
An der Nordseite des Stausees führt mich die Straße zur westseitigen Passabfahrt. Es ist schon ein bisschen komisch, die große Staumauer im Rücken und das enge Tal vor sich zu haben. Nichts desto trotz ist die Abfahrt kurzweilig und mit schön zu fahrenden Kurven versehen. Im Tal angelangt umgeben mich Skihotels und Liftanlagen des Ortes Canazei, mit eingeschlossen mehrere Blitzautomaten. Diese sind aber gut sichtbar; außerdem bin ich beim Mopedfahren und nicht auf der Flucht. 
In Canazei selber beginnt in einem großen Kreisverkehr die Auffahrt zu Sella- und Pordoijoch. Ich habe mir für heute das Sellajoch vorgenommen, dessen Passstraße nach einigen hundert Höhenmetern und einigen Kilometern später Richtung Norwesten abzweigt. 
Früher waren wir fast jedes längere Wochenende in den Dolomiten und der hohe Straßenverkehr hatte mich damals nicht gestört. Mittlerweile tut es das aber enorm und ich bin in meiner grundsätzlichen Haltung – die ich heute bewusst durchbrochen habe – bestätigt worden, die Dolomiten großräumig zu meiden. Selbst unter der Woche macht das Fahren hier ziemlich wenig Spaß. Zum Mopedfahren gibt es viel schönere Regionen. Schlangenlinienfahrende Bergbewunderer, plötzlich Vollbremsungen einlegend aber auch einzelne Mopedfahrer die ohne Rücksicht auf den entgegenkommenden Verkehr überholen oder die Kurven schneiden – das lässt trotz der eindrucksvollen Bergwelt von Sasso Lungo, Piz Ciavazes, den Sellatürmen und co keine besondere Freude aufkommen. 

Die vielen Busse tun ihr übriges den Spaß in Grenzen zu halten. Aber ich wollte das ja so. 
Die Passhöhe ist fast vollkommen zugeparkt, ebenso die Straßenränder der nächsten 2 Kilometer der Nordabfahrt. Ich halte nur kurz an der Straße, um einige Fotos des schönen Bergpanoramas zu schießen. Dann fahre ich weiter und lasse die Fahrzeugschlange Fahrzeugschlange sein. Ich habe keine Lust auf Kolonnenüberholen. 
In Selva di Gardena bin ich dann im Grödnertal angelangt. Auch hier geht es im Kolonnenverkehr weiter, allerdings ist fast das ganze Tal bis Ortisei auf 50 km/h begrenzt und mit Überwachungsstellen gepflastert. Erst die letzten Kilometer hinab ins Etschtal nach Chiusa machen fahrtechnisch wieder mehr Spaß. 
Ich lege nochmals eine kleine Pause ein, bevor ich über Brixen, Franzensfeste und Sterzing hoch zum Brenner fahre. 
Auf der österreichischen Seite des Brenners fahre ich dann auf die Brennerautobahn. 
Vor vielen Jahren haben wir ausgetestet, dass bei einigermaßen gesetzeskonformer Fahrweise hier eine ¾ Stunde gegenüber der langweiligen, dauerbegrenzten und hochüberwachten Brenner-Staatsstraße eingespart werden kann. Die dafür notwendigen 8€ sind für mich gut angelegt. 
Der Rest ist schnell erzählt. Eingebremst auf 100 km/h auf der Autobahn durch die „IG-L“ fahre ich die knapp 100 Kilometer nach Hause. 
Am frühen Abend geht diese für mich so eindrucksvolle Tour mit wunderbaren Kollegen zu Ende.








  
Mehr ist nicht mehr zu sagen außer: 
Danke Gigl, Glider, Michl, Mimoto, Quirler990, Stromer und Wolf, mit euch fahren zu dürfen.
 … und noch außer: eine Wiederholung wäre toll! 

Das Video des Nachmittags:





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