Bauernland, Burghausen, Mattighofen und Mattsee

Nach der etwas nervenaufreibendenReparatur an der rechten Einspritzdüse bz. des Anschlusses derselben musste natürlich eine ausgedehnte Probefahrt am 1. Mai unternommen werden. Wir mussten schließlich sichergehen, dass alles so funktioniert und wir am 9. Mai zu unserem Forumstreffen in der Roßmühle mir unserem Moped anreisen konnten.

Kurz vor Mittag fuhren wie bei warmen Wetter aber diesig bedecktem Himmel los.

Über Rosenheim, Bad Endorf, Höslwang ging es über kleinere Landstraßen durch große Felder zum Chiemsee. Diesen umrundeten wir auf dessen Nordseite und bogen nach Seebruck beim Motorradtreffpunkt Kupferkessel nach Norden Richtung Altenmarkt an der Alz ab.

Was uns bis hierher auffiel sollte den ganzen Tag so bleiben: es war ziemlich wenig los auf den Straßen. Wie wir in fast jedem Ort sahen waren anscheinend alle beim jeweiligen Maibaumaufstellen und nicht auf den Straßen gut unterwegs. Der einzige Nachteil war, dass eben an fast jedem Ort eine mehr oder minder gut ausgeschilderte Umleitung vorhanden war. Egal, wir hatten ja unsere "Gabi" und so fuhren wir zum Teil frei Gusto auf wunderschönen kurvigen Landstraßen weiter Richtung Burghausen. Gerade in der jetzigen Frühlingszeit ist es ein Genuss, entlang blumenübersäter Frühlingswiesen und blühender Obst- und Laubbäume zu fahren. Nicht nur das Auge genießt dies, auch die Nase wird von den Kompositionen der verschiedensten Düfte aller Blühet umschmeichelt.

Kurz vor Burghausen machten wir eine kleine Pause an einem Parkplatz, der sich als Glücksfall herausstellte. Eine derartig tolle Aussicht - trotz des diesigen Wetters - über die Salzach hatte ich noch nicht erlebt. Ähnlich verschiedenen Gegenden an Rhein oder Main blickt man von oben auf die viele Höhenmeter tiefer liegende Salzach, die von steilen Hängen umrahmt ist (natürlich alles kleiner als bei den vorher genannten Flüssen). 

"Weithardtblick" auf die Salzach

Wir fahren hinab ins Tal, ein kleiner Schlenker über die neuere Brücke nach Österreich (die Salzach markiert den ehemaligen Grenzverlauf) und über die ältere Salzachbrücke zurück direkt in den historischen Stadtkern. Wunderschön renovierte Häuser umrahmen den langgestrecken Stadtplatz, auf dem sich ein Restaurant/Café an das andere reiht. Sehr lobenswert sind die vielen Parkplätze am Platz, die trotzdem das Bild eines beschaulichen Feiertagslebens nicht stören. Überragt wird der Platz von der riesigen Burganlage, die wir zu einem späteren Zeitpunkt unbedingt besichtigen müssen.

Selbstverständlich lassen wir uns von der Gemütlichkeit anstecken und genehmigen uns Kaffe und einen Wunderbaren Kuchen direkt am Platz unter der jetzt immer freundlicher hervorscheinenden Sonne. Das Leben kann herrlich sein.

Burghausener Burg

Stadtplatz von Burghausen

Weiter geht es, wieder über die ältere Brücke hinüber zu unseren österreichischen Nachbarn.  Tanken ist hier obligatorisch, alleine schon da mich die Spritanzeige schon leicht ermahnt.

Bis Mattighofen fahren wir wieder fast alleine durch frühlingshafte Wiesen und blühende Obst- und Laubbäume. Da sich in Mattighofen das KTM-Werk befindet machen wir selbstverständlich einen -Abstecher dorthin.

Es ist beeindruckend, wie diese Firma in den letzten Jahren vergrößert wurde und expandiert ist. Fertigungshallen, ein eigenes Entwicklungszentrum, etwas entfernt davon ein riesiges Teile-Auslieferungslager und ein paar Kilometer weg eine große Halle zur Motorenfertigung - Respekt. Direkt daneben WhitePower und Mahle.

KTM-Werk in Mattighofen

Für uns zeigt das Navi die Richtung zum Mattsee an. Über kleinste Straßen gelangen wir zum See, fahren an dessen Nordseite entlang und legen genau zwischen Mattsee und Obertrumer See eine kleine Pause ein. Der Abstand zwischen den beiden Seen ist hier nur ein paar Dutzend Meter breit. Wanderer, Radfahrer, Ruderer, sogar einige Mopedfahrer und mehrere Skyter zeigen uns, dass es einfach eine Freude ist, wenn jeder in der Freizeit seinem Sport nachgehen kann und dies alles in Gemeinschaft ohne Anfeindungen abläuft.

Skyter amMattsee

Wir wenden uns Richtung Westen, nach Laufen. Kurz vorher fahren wir eine traumhaft kurvige Straße wieder hinunter ins Salzachtal. Auch Laufen war eine ehemalige Grenzstadt und wir überqueren die  Grenze, auch hier wieder die Salzach, diesmal auf einer alten Eisenbrücke. 

Es ist jetzt Nachmittag und der Verkehr hat leicht zugenommen, wird aber außerhalb der Dörfer recht schnell wieder minimal.

Über Schönram gelangen wir bei Teisendorf an den Alpenrand. Ab jetzt geht es gen Westen, immer an den Bergen entlang. Mehrere Maibaum-Umleitungen später, nach Siegsdorf und bei Bergen ist meine Umleitungsfrustrationstoleranz temporär sehr niedrig und wir fahren bis Frasdorf auf der Autobahn.

Von dort sind es nur noch wenige Kilometer und wir sind wieder daheim. Es hat Spaß gemacht, das Moped funktioniert problemlos, jetzt kann das Forumstreffen kommen.

Wir freuen uns schon sehr darauf.
Das Tourvideo: